Sonntag, 4. September 2011

Neid

Ja, Neid ist eigentlich nichts gutes. Neid baut Distanz zum Beneideten und Wut auf den Neider auf. Trotzdem ist es irgendwie etwas schönes. Man schwärmt für etwas was man nicht hat. Auch wenn man es nicht zugeben will, es fasziniert einen auf eine bestimmte Art und Weise, auch wenn es nur die Tatsache ist, dass es jemand anders besitzt. Wer kennt das nicht, wenn jemand etwas hat, was man selbst auch will. Diese wunderschöne Tasche, die die Kollegin hat. Etwas besonderes. Teuer, aber dafür lohnt es sich zu sparen. Ja, bis man es dann wirklich gekauft hat und sich ärgert, dass man den Bon nicht aufgehoben hat sondern der Verkäuferin nur ein "Nein, nein. Nicht einpacken! Ich häng sie mir gleich um!" zugeraunt hat. Ist Neid vielleicht bei genauerer Hinsicht nur ein eingebildetes Gefühl oder eine vorrübergehende Wahrnehmungsstörung?
So, das war eine kurze Einführung in das Thema meines neusten Posts: Neid. Eifersucht. Ihr wisst schon, dieses Gefühl, dass sich im Körper breitmacht, wenn man etwas bestimmtes begehrt. Ob über kurz oder lang. Egal was. Liebe zum Beispiel! Das ist sowieso eines der beliebtesten Beispiele, wie oft wurden schon Leute für so etwas ermordet, wie oft Beziehungen gekappt. Fast so schlimm wie Eifersucht bei einem Ehepaar. Man sollte damit umgehen können. Ich geh auch nicht an die Decke, wenn mein Mr. Lover-Lover mit nem anderen Mädel redet. Wenn er mit anderen lacht. Na klar, als erstes denkt man, "Hallo? Komm zu mir! Wie können das auch zusammen machen!". Aber jeder braucht Abstand zu etwas, egal, wie lange man miteinander schon Kontakt hat. Aber das ist eigentlich etwas ganz natürliches. Ich bin zum Beispiel total eifersüchtig, das Blake Lively von Louboutin ihren eigenen Schuh gewidmet h´gekriegt hat. Ich liebe dich auch Christian. Ich bin auch so halb ein Gossip Girl! Was muss ich denn tun, um das zu kriegen, was so viele Menschen vor mir gekriegt haben? Ich trinke auch liebendgerne bei Starbucks. Immer, wenn ich dran vorbeilaufe, kratze ich zur Not die 10 Cent Stücke in meinem Portemonaie zusammen. Aber trotzdem bin ich nicht Renee Zellweger, die nun die Platincard dort bekommen hat. Ich liebe auch Jamie Hince und Kate Moss. Trotzdem bin ich keiner der beiden, die ein perfektes Paar bilden.



Klar, es ärgert mich mehr als einmal am Tag, dass ich nicht Megareich oder Monsterberühmt bin. Aber was soll ich denn dagegen tun? Außerdem mag ich mein Leben eigentlich. Und auch wenn es sich nicht so toll in euren Ohren anhört, aber wenn ich in Berlin bin und eine gute Freundin besuche, wohne ich lieber bei ihr in einer abgegammelten, charmvollen Gegend Wedding/Mitte, wo ich halb nuschelnt, halb rappend, aber freundlich, angesprochen werde, ob ich mal Feuer hätte, als in irgendeinen 5 Sterne Hotel, in dem ich versnoppt gefragt werde, ob ich dieses mit Svarovskisteinen besetzte Feuerzeug mit Goldschicht kaufen wolle.

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